Dissen – Landratskandidatin Anna Kebschull besucht gemeinsam mit Christian Meyer – Landtagsabgeordneter der Grünen Faktion im Niedersächsischen Landtag – den Regionalen Lernstandort Noller Schlucht. – Weltnachhaltigkeitsschule als Antwort auf die bundesweiten Schülerproteste –
Das Umweltbildungszentrum ist vor Ort seit 33 Jahren aktiv als Bildungs- und Berufshilfeeinrichtung. Hierzu ist der Standort ausgestattet mit diversen Unterrichtsräumen, Labor und einer großen Werkstatt, sowie einem großen Gartenbereich.
Wie Derk van Berkum, Geschäftsführer des Lernstandortes Noller Schlucht weiter erläutert, verfolgt die Einrichtung das Konzept des Regionalen Lernens, entwickelt von Prof. Dr. C. Salzmann emer. (Universität Osnabrück) und Herrn H. Baeumer (SAD a.D.). „Die wesentliche Grundlage unseres didaktischen Ansatzes für die Umweltbildungsarbeit ist, den Kursteilnehmenden ein anregendes außerschulisches Milieu zu bieten, das mit viel Praxis, interessanten Modellen, modernen Medien und Konzepten und angereichert durch langjährige sozialpädagische Erfahrung arbeitet. So kann umweltpädagogische Bildung nachhaltig und langfristig gelingen.“, ist sich van Berkum sicher.
Der Lernstandort hat 4 Kernbereiche: Umweltbildung mit Pädagogischer Abfallhilfe, Jugendwerkstatt / Werkstatt, die Menseria im Schulzentrum Dissen und die schulergänzenden Projekte an der Grundschule Dissen.
Sie sind untereinander funktional vernetzt und durch den gemeinsamen Bezug zum Regionalen Lernen miteinander verbunden. Kebschull, selbst in der Bildungsarbeit im Südkreis tätig, begrüßt ausdrücklich die Arbeit des Teams am Lernstandort: „Besonders die Umweltbildung liegt mir am Herzen. Ich habe in den zurückliegenden Jahren immer öfter beobachtet, dass vielen Heranwachsenden der unmittelbare Bezug zur engsten, eigenen natürlichen Umgebung verloren gegangen ist. Die Kursangebote, aber auch die aufsuchende Arbeit in den Schulen sind ein wichtiger Ansatz, dem entgegen zu wirken. Außerdem fängt der Lernstandort in vorbildlicher Weise die SchülerInnen auf, die im gängigen System nicht zurechtkommen – sie erhalten hier eine neue Chance wieder Fuß zu fassen im Schul- und Ausbildungsalltag.“
Die Schwerpunktbereiche des Lernstandortes werden fortlaufend neu ergänzt durch zahlreiche Projekte, für die immer wieder neue Fördermittel beantragt werden müssen. So stellte Van Berkum das Projekt „Trees of Hope“ vor und überreichte das „Handbuch für globales Entdecken und lokales Handeln“, welches seit 2 Jahren als Abschlussdokumentation der längeren Projektphase vorliegt. „Der Handlungsleitfaden greift gerade sehr aktuell die Zielrichtung der inzwischen weltweit bekannten Schülerproteste „Friday for Future“ auf und bietet im Grunde nun eine wirksame Grundlage, um nach den Protesten Umweltprojekte aktiv anzustoßen und zu organisieren.“ schlägt Kebschull vor. Das bestätigen auch Derk van Berkum undJosef Gebbe, der als diplomierter Biologe und Umweltpädagoge am Lerstandort zahlreiche Kurse und Projekte entwickelt und durchführt. Beide machen sich stark für eine Weltjugendnachhaltigkeitsschule, genau an diesem Standort.
Kein Programm ohne gesicherte Finanzierung – ein wichtiges Thema im Gespräch mit Christian Meyer als Vertreter der Grünen im niedersächsischen Landtag! Geschäftsführer van Berkum wies auf aufreibende Antragstellung von Fördermitteln hin, nicht zuletzt, weil zwischen der Zusage und der tatsächlichen Zahlung der Fördermittel oft ein erheblicher Zeitraum läge, der von der Einrichtung dann mühevoll überbrückt werden müsse. Ein besonderes Thema in diesem Zusammenhang sei auch der bevorstehende Brexit.
„Die Denkweise bei der Auszahlung bereits bewilligter Mittel muss sich ändern, damit die beantragenden Einrichtungen nicht in finanzielle Notlagen geraten.“, fordert Meyer. „Außerdem müssen wir im Landtag genau beobachten, wie sich Förderszenarien auf der EU-Ebene zukünftig entwickeln. Die Jugendwerkstätten müssen sich in ihrer wichtige Arbeit unbedingt auf verlässliche Finanzierung stützen können!“, versprach der Abgeordnete das Thema mit in den Landtag zu nehmen.